Holz -ein unverzichtbarer Bestandteil im klimaneutralen Energiemix-

Wald Holz

Holz als Brennstoff aus heimischen Wäldern wird zukünftig ein unverzichtbarer Teil der Energiewende darstellen.

Der Wald gilt als wichtiges Ökosystem beim Klimaschutz um den CO² Gehalt in der Atmosphäre zu senken. Mit welcher Geschwindigkeit und welche Menge an CO² ein Baum aufnehmen kann und wieviel Kohlenstoff er speichern kann, hängt u.a. von der Baumart, dem Alter, dem Wachstum und von den Klimatischen Verhältnissen ab.

Insgesamt nimmt der Wald aber mehr CO² auf als er an die Atmosphäre abgibt. Seine sogenannte jährliche Senkleistung liegt bei rund 58 Millionen Tonnen CO².

Die Waldfläche in der Bundesrepublik umfasst ca. 11,4 Millionen Hektar mit einem ungefähren Holzvorrat an 336 m³ pro Hektar. In einem Vergleich von 2002 zu 2012 steht einem Waldverlust von 58.000 Hektar ein Zugewinn 108.000 Hektar neuem Wald gegenüber.

Im Jahresdurchschnitt werden etwa 7m³ Holz je Hektar Waldfläche geschlagen wobei ein drittel des Rohholzes energetisch, hauptsächlich für die Wärmegewinnung verwendet wird. Jährlich gehen somit rund 63 Millionen m³ Holz in die energetische Nutzung und ersetzen fossile Brennstoffe.

Zukunft mit erneuerbaren Energien in Deutschland

Ob die gesteckten Klimaschutzziele bis 2050 erreicht werden können , hängt zum großen Teil auch von der Erschließung erneuerbarer Energien ab. Ohne eine Nutzung von Biomasse kommt kommt die Energiewende nicht vorran. Ein Großes Potential bietet da feste Biomasse in Form von Holz. Bereits jetzt liefert feste Biomasse vor Photovoltaik und Geothermie den größten Anteil erneuerbarer Wärme. Hierbei handelt es sich vorwiegend um Holz in Form von Scheitholz, Pellets und Hackschnitzeln.

Vergleich der Energieträger

Vergleicht man den Energieaufwand und die Treibhausgasemissionen für die Gewinnung, Produktion, Lagerung und den Transport der verschiedenen Energieträger, so erreicht man mit heimischen Holz eine wesentlich bessere Klimabilanz als das mit fossilen Brennstoffen der Fall ist. Dies spiegelt sich auch in einem niedrigen Primärenergiefaktor wieder.

Der sogenannte Primärenergiefaktor wird beispielsweise zur Berechnung des Jahres Primärenergiebedarfes eines Gebäudes verwendet. Im Neubaubereich ist ein bestimmter Höchstwert in Kilowattstunden je Quadratmeter und Jahr einzuhalten.

Holz

Holz = 0,2

Öl

Öl = 1,1

Gas

Gas = 1,1

Strom

Strom = 1,8

Mit Holz klimaneutral heizen

In Deutschland sind 85% der Treibhausgasemissionen Energiebedingt. D.h. sie enstehen bei der Umwandlung fossiler Enegieträger wie Öl, Gas und Kohle in Strom und Wärme. Das Klimaschädliche CO² macht 98% dieser Treibhausgasemissionen aus. Im Jahr 2018 konnte im Vergleich zum Vorjahr der Ausstoß von Treibhausgasemissionen um 4,5% gesenkt werden. Dies entspricht rund 35 Millionen Tonnen CO² Ersparnis durch den Einsatz von Biomasse. 25 Millionen Tonnen davon sind auf den Einsatz von Holz für die Wärmegewinnung zurückzuführen.

Aktuelle gibt es etwa 900.000 Heizkessel für feste Brennstoffe in Deutschland. 800.000 dieser Anlagen nutzen bereits erneuerbare Energien in Form von Pellets oder Hackschnitzeln.

Zukünftig werden moderne, effiziente Biomassekessel, gefördert durch den Staat, eine größere Rolle beim Austausch veralteter fossil betriebener Heizkessel spielen. Der Staat fördert den Umstieg auf Biomasseheizungen über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Seit Januar 2020 erhalten Verbraucher einen attraktiven Investitionszuschuss von 35% für den Umstieg auf Biomasseanlagen. Beim Austausch gegen eine Ölheizungsanlage liegt der Zuschuss sogar bei 45%. Mit diesen Maßnahmen setzt die Bundesregierung ein deutliches Zeichen für die zukünftige Nutzung regenerativer Brennstoffe.

Durch bessere Technik geringere Emissionen

Moderne Biomassefeuerstätten wie Pelletöfen und -Kessel, Scheitholzvergaser und Hackschnitzelanlagen verfügen durch die technischen Weiterentwicklungen in diesem Segment über einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent. Diese Feuerstätte erreichen somit einen rund 20 Prozent höheren Wirkungsgrad als Heizkessel die vor 20 – 30 Jahren eingebaut wurden. Moderne Zentralheizkessel für Feststoffe sind in der Regel mit einer automatisierten Brennstoffzufuhr und Verbrennungsluftregelung ausgestattet die eine möglichst emissionsarme Verbrennung der eingesetzten Brennstoffe ermöglicht. Integrierte Abgaskatalysatoren und speziell gestaltete Brennräume sollen das Emissionsverhalten noch weiter positiv verbessern. Beim Stchwort “Feinstaub” stehen bei der Abgasreinigung verschiedenen Lösungen bereit um Partikelemissionen in den Abgasen weiter zu verringern. Lesen Sie zum Theme Feinstaub auch folgenden Artikel “Feinstaub Grenzwert -Nächste Stufe am 31.12.2020 für Einzelraumfeuerungsanlagen für feste Brennstoffe fällig-“.

Staubgrenzwerte nach 1.BImSchV für Zentralheizkessel

Die nachfolgenden Staubgrenzwerte gelten für Zentralheizkessel für feste Brennstoffe mit einer Nennwärmeleistung von 4 Kilowatt oder mehr. Ausgenommen sind hier Einzelraumfeuerungsanlagen für feste Brennstoffe. Für diese Anlagen gelten gesonderte Staubgrenzwerte.

Stufe 1

0,06 bis 0,10 g/m³*

für Anlagen, die ab 22.03.2010 errichtet wurden

Stufe 2

0,02 g/m³

für Anlagen, die nach 31.12.2014 errichtet wurden

*abhängig vom Brennstoff, Pellets: 0,06 g/m³, Scheitholz und Hackschnitzel: 0,1 g/m³

Wie heizt man mit Holz möglichst emissionsarm?

Technik allein bringt es nicht

Werden moderne Feuerstätten für feste Brennstoffe eingebaut oder findet ein Betreiberwechsel statt berät der Schornsteinfeger den neuen Betreiber einer Feuerungsanlage über den emissionsarmen Betrieb mit dem Brennstoff Holz. Im zuge der Beratung zum richtigen heizen wird die vorhandene Brennstoffqualität und das Brennstofflager geprüft. Die Praxis zeigt, dass vor allem bei jüngere Leuten einer hoher Informationsbedarf zum richtigen heizen mit Holz besteht. Dies betrifft die Qualität des Brennstoffes ebenso wie den richtigen Umgang mit der Feuerstätte.

Fehler bei der Bedienung beim heizen mit Holz vermeiden

Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich nicht alle Ofenbetreiber an die Herstellerangaben im Bezug auf Brennstoffmenge, Brennstoffart und Verbrennungsluftzufuhr halten. Zu den häufigsten Fehlern gehört der Einsatz des falschen Brennstoffes bzw. von zu feuchtem, schlecht abgelagertem Holz, die Verwendung von zu großen Holzscheiten sowie die Verwendung von behandeltem Holz und die falsche Regelung der Verbrennungsluftzufuhr. Alle Faktoren haben einen messbaren Einfluss auf das Emissionsverhalten einer Feuerstätte.

  • Wichtig: Feuerstätten und Verbindungsstücke regelmäßig reinigen
  • Holzscheite von oben anzünden
  • Nur geeignete Brennstoffe und trocknes Holz verbrennen
  • Herstellerangaben für Brennstoffmengen, die richtige Größe der Scheite und die Regelung der Verbrennungsluftzufuhr beachten

Fazit

Der Brennstoff Holz ist eine gute Möglichkeit um CO² neutral zu heizen und die Umwelt zu schonen. Damit dies aber auch aufgeht, sollte man auf neueste Kessel- und Regelungstechnik setzten und dabei die Qualität des Brennstoffes und sein Heizverhalten nicht außer acht lassen. Heizen mit Holz kann eine Umweltschonende Möglichkeit sein Wärme zu gewinnen. Es kann aber mit der falschen Technik, ungeeignetem Brennstoff und falschen Heizverhalten schnell zu Belästigungen der Nachbarn und zu hoher Feinstauberzeugung kommen.

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Schornsteinfegermeister
Malte Klenner
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